Mariä Himmelfahrt in Maria Vesperbild

Kraftvolles Zeichen gegen einen übermäßig verkopften Glauben

Als kraftvolles Zeichen gegen einen auf das „Oberstübchen“ reduzierten, übermäßig verkopften Glauben wertete Erzbischof Georg Gänswein in Maria Vesperbild das von Papst Pius XII. 1950 verkündigte Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Indem sie großen Widerspruch auf sich nahm, habe die Kirche „Echtheit, Wahrheit und Standfestigkeit“ bewiesen. Man dürfe ihr dankbar sein, dass sie sich nicht als „handzahmer“ erwiesen habe. Gottes Verheißung, dem Menschen einst eine ewige Heimat mit Leib und Seele zu geben, sei eine Antwort auf die vielen verschlossenen Türen und bitteren Erfahrungen, die niemand im Laufe seines Lebens erspart blieben.

Gänswein, Privatsekretär von Benedikt XVI. und Chef des päpstlichen Hauses, war schon mehrfach in Maria Vesperbild zu Gast – an seinem Arbeitsplatz im Vatikan war er allerdings zuletzt von Papst Franziskus ohne weiteres Aufgabengebiet nach Hause geschickt worden. Der aus dem Schwarzwald stammende Festprediger, 2014 schon einmal Zelebrant beim abendlichen Festgottesdienst an Mariä Himmelfahrt, lockte nach Schätzungen der Organisatoren mehr als 5000 Besucher an.

Vom Grummeln eines fernen Gewitters abgesehen war es für die große Zahl an Gläubigen ein sehr eindrucksvoller Abend, wozu neben Erzbischof Gänswein auch der Blumenteppich, die stimmungsvolle Lichterprozession und die reibungslose Organisation beitrugen. Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart dankte allen Mitwirkenden für den „wunderbaren Abend“, als gegen 21.30 Uhr in der Mariengrotte die Papsthymne den großen Frauentag feierlich beschloss.

jm